Gleichstellungsbeauftragte im Austausch mit Elvan Korkmaz

Gleichstellungsbeauftragte im Austausch mit Elvan Korkmaz

Gleichstellungsbeauftragte im Austausch mit Elvan Korkmaz: Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist immer noch ein Frauenthema.

Gütersloh. Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Gütersloh war die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Landrätin Elvan Korkmaz zum Austausch im Kreishaus Gütersloh. Im Gespräch erläuterte sie einige Vorhaben der Bundesregierung, wie etwa die Rückkehr von Teilzeit- in Vollbeschäftigung, die Kindergelderhöhung oder das Baukindergeld. „Ich freue mich auf einen regelmäßigen Austausch mit den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten hier vor Ort“, sagte Korkmaz. Im weiteren Austausch ging es um die Erwerbstätigkeit von Frauen und die Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die noch nicht genügend ausgebaut sind. In diesem Zusammenhang wurde über Arbeitszeitmodelle diskutiert. Ein Blick nach Norwegen zeigt die flexiblen Möglichkeiten. Hier können erwerbstätige Eltern beide 30 Stunden pro Woche arbeiten, während die Kinder betreut werden. Dies wäre eine übertragbare Lösung für Deutschland, da waren sich alle Anwesenden einig. Das Brückenteilzeitgesetz mit der Einführung eines Teilzeitanspruchs mit Rückkehrrecht ist ein erster Schritt zur Beseitigung der sogenannten ‚Teilzeitfalle‘. „Da das Gesetz für bereits bestehende Teilzeit-Vereinbarungen nicht gilt, sind flankierende Maßnahmen weiterhin notwendig, wie die Unterstützung durch Vorgesetzte, mehr Randzeitenbetreuung in den Kitas oder Hilfen bei einer plötzlich eintretenden häuslichen Pflege“, erklärt Jutta Duffe (Gemeinde Herzebrock-Clarholz) für die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten. Ein weiteres Thema war die gleiche Bezahlung. Ein gemeinsamer Blick in die Statistik zeigte: Im Jahr 2017 war der Brutto-Stundenlohn von Frauen im Vergleich zu Männern in Deutschland im Schnitt 21 Prozent geringer, nur jede vierte Stelle in der Führungsebene in der Privatwirtschaft war mit einer Frau besetzt, Frauen erhalten 53 Prozent weniger Altersabsicherung und nur jeder vierte Platz in den Gemeinde- oder Stadträten sowie in den Kreistagen war von einer Frau besetzt. Wie der Frauenanteil in Gremien erhöht werden kann, wurde in der Runde intensiv diskutiert. „Zur Förderung einer stärkeren Partizipation von Frauen an der Politik wären neben einem Parité-Gesetz mehr Mentoring-Programme, die Ermutigung von Frauen und ein politischer Kulturwandel erforderlich. Es braucht deshalb mehr weibliche Vorbilder“, so die Einschätzung von Eva Sperner, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Halle (Westf.). Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Gütersloh freuen sich, dass Elvan Korkmaz den einen oder anderen Impuls mit nach Berlin nimmt.

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