Hallenbad Herzebrock öffnet nach Sanierung am 21. August

Hallenbad Herzebrock öffnet nach Sanierung am 21. August

Hallenbad Herzebrock öffnet nach Sanierung am 21. August: Bis 1. September gilt „Schwimmen gegen Spende“.

Rund ein Jahr lang war das Hallenbad Herzebrock wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Am Mittwoch 21. August wird das Bad wiedereröffnet. „Ich freue mich sehr, dass es jetzt endlich losgeht“ sagt Bürgermeister Marco Diethelm. „Die Schließung hat länger gedauert, als wir uns gewünscht haben – doch der Sicherheit zuliebe haben wir auf eine vorschnelle Öffnung verzichtet“ sind sich Bürgermeister und stellvertretender Betriebsleiter Marco Schröder einig. Hauptsächlich betraf die Sanierung die Lüftungsanlage. Des Weiteren gibt es auch eine neue LED-Beleuchtung in den Umkleiden und Duschräumen, teilweise erneuerte Boden- und Wandbeläge sowie neue Umkleideschränke und Trennwände. Auch die Duschen wurden erneuert und an den aktuellen Stand der Technik angepasst. Mit der Wiedereröffnung wird es auch einige weitere Neuerungen geben. Zum einen wartet das Bad mit einem neuen Logo auf. Der Rat der Gemeinde Herzebrock-Clarholz hatte sich in seiner Sitzung am 27. Februar für einen von drei Vorschlägen der ortsansässigen Agentur BrillDesign entschieden. Das frische Erscheinungsbild wird auch in Form von Schildern und Aufklebern sowie auf den Flyern und Anzeigen des Hallenbads zu sehen sein.

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„Besonders stolz sind wir darauf, ab September erstmals eigene Schwimmkurse anbieten zu können“ so Marco Schröder. Das Angebot beinhaltet Wassergewöhnung, Schwimmkurse für Anfänger-und Fortgeschrittene, Wassergymnastik für Senioren, Aquafitnesskurse und Schwimmkurse für Erwachsene. Auf der Internetseite der Gemeinde www.herzebrock-clarholz.de kann man sich unter den Menüpunkten Hallenbäder / Hallenbad Herzebrock über Termine und Kosten informieren und online anmelden. Um die Freude über die Wiedereröffnung mit den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde zu teilen, gilt bis einschließlich Sonntag, 1. September das Motto „Schwimmen gegen Spende“. „Jeder zahlt so viel Eintritt wie er möchte“ erläutert der stellvertretene Betriebsleiter Schröder. Dazu wird eine Spendenbox bereitstehen. (Regulär kostet der zeitlich unbegrenzte Eintritt für Erwachsene vier Euro, Jugendliche bis 17 Jahre zahlen zwei Euro und Kinder unter vier Jahre schwimmen kostenlos.) Das Hallenbad öffnet am 21. August regulär morgens um 6 Uhr zum Frühschwimmen.

Stefan Mersmann vom begleitenden Planungsbüro bt plan GmbH aus Essen erläutert die Maßnahmen ausführlich:

„Das Hallenbad in Herzebrock wurde im Jahr 1974 erbaut. Um die Jahrtausendwende erfolgte eine erste Teil-Sanierung. Nach nun fast weiteren 20 Jahren Betriebszeit war insbesondere die Lüftungsanlage so stark beschädigt, dass Sie dringend erneuert werden musste. Die Lüftungsanlage in einem Hallenbad hat eine Vielzahl von Aufgaben. Die Feuchtigkeit, die durch die Wasserverdunstung entsteht, muss schadlos abgeführt werden, damit die Badegäste sich wohlfühlen und Bauteile nicht beschädigt werden. Sämtliche Feuchträume werden zusätzlich durch die Lüftungsanlage beheizt, zusätzlich wird ständig ein Anteil von mindestens 30 Prozent frischer Außenluft zugeführt, um eine angenehme und unbedenkliche Luftqualität sicherzustellen. Die Sanierung kam buchstäblich in letzter Minute, denn erst bei der Demontage wurde deutlich, wie stark die Anlage bereits beschädigt war.

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Bild 1: Innenansicht Lüftungszentralgerät Schwimmhalle während der Demontagearbeiten. Viele Bauteil waren so stark korrodiert, dass es verwunderlich war, dass die Anlage nicht zu einem früheren Zeitpunkt ausgefallen ist. Zur maximalen Energieeinsparung müssen neue Lüftungsanlage deutlich größer gebaut werden als alte Anlagen. Hierdurch wird die Luftgeschwindigkeit und damit auch der Stromverbrauch der Anlagen erheblich reduziert und die Wärmerückgewinnung verbessert. Bei den neuen Anlagen wird rd. 80 Prozent der eingesetzten Heizwärme zurückgewonnen. Hierdurch wird die Umwelt vor unnötigen CO2-Emmissionen entlastet. Die Abluft des Rutschenturms wurde bisher völlig ungenutzt an die Atmosphäre abgegeben. Auch hier wurde ein neues Lüftungsgerät mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung installiert. Mit der nun eingesparten Energie allein für den Rutschenturm könnten mehrere Einfamilienhäuser ganzjährig beheizt werden. Da im Technikraum an den erforderlichen Stellen keine Platzreserven vorhanden waren, wurden die Lüftungsgerät für die Umkleiden, Duschen und den Rutschenturm auf das Dach gestellt.

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Bild 2: Lüftungsgeräte auf dem Dach der Umkleiden und Schwimmhalle, Hintergrund Rutschenturm mit Wärmerückgewinnung So konnten auch sehr kurze Luftwege realisiert und die Stromkosten weiter reduziert werden. Insgesamt ist zu erwarten, dass der Energieverbrauch für die Lüftungstechnik um mehr als 30 Prozent verringert wird. Während der Demontagearbeiten gab es jedoch eine Reihe von unvorhergesehenen Überraschungen: Die Bausubstanz der vorhandenen Innenwände war extrem schlecht, zusätzlich waren schadstoffbelastete Bauteile in verdeckter Installation vorhanden. Die tragenden Stützen wiesen erhebliche Korrosionsschäden auf. Auch Stahlbetonbauteile mussten aufwendig saniert werden. Viele Bauteile mussten entkernt und bis auf Rohbauniveau zurückgebaut werden.

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Bild 3: Duschräume während der Rückbauarbeiten Hierdurch hat sich die ursprünglich vorgesehene Bauzeit erheblich verlängert. Zusätzlich war es sehr schwer geeignete Fachfirmen für die erforderlichen Arbeiten zu finden, da die gesamte Baubranche extrem gut ausgelastet ist. Auch das hat zu Verzögerungen im Bauablauf geführt. Am 21. August 2019 ist nach nun rund einjähriger Schließungszeit die Wiedereröffnung des Hallenbades in Herzebrock vorgesehen. Die Besucher dürfen sich zusätzlich zu den rein technischen Sanierungen und Modernisierungen über eine neue LED-Beleuchtung in den Umkleiden und Duschräumen, über teilweise erneuerte Boden- und Wandbeläge, sowie über neue Umkleideschränke und Trennwände freuen. Auch die Duschen wurden erneuert und an den aktuellen Stand der Technik angepasst. Hierdurch wird der Wasser- und Energieverbrauch reduziert, sowie der Trinkwasserverkeimung durch Legionellen entgegengewirkt. Insbesondere die Luftqualität in den Duschen und Umkleiden wird durch die neue Lüftungstechnik spürbar verbessert. Gleichzeitig wurden der Energieverbrauch und die CO2-Belastung erheblich gemindert."

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