Ohne Schiedsrichter geht hier nichts

Ohne Schiedsrichter geht hier nichts

B-Jugend Fußballer aus Marienfeld und Clarholz setzen starkes Zeichen.

Gewalt auf dem Fußballplatz ist ein immer größeres Thema geworden. Gerade die Schiedsrichter haben es nicht leicht. Die Fußballvereine von Schwarz-Weiß Marienfeld und Victoria Clarholz haben davon genug und setzen bei einem B-Jugendspiel beider Mannschaften jetzt ein starkes Zeichen. Für Erschütterung sorgte die Nachricht aus Hessen: Ein 28-jähriger Fußballer hatte Ende Oktober im C-Liga-Spiel zwischen dem FSV Münster und dem TV Semd den Schiedsrichter bewusstlos geschlagen. Auf die ausufernde Gewalt haben jetzt die 15- und 16-jährigen Fußballer beider Vereine reagiert: Vor dem Kreisliga A Spiel bekam der Unparteiische Juan de Cruz Pujades eine „Merci“-Schokolade vom SWM-Kapitän Tom Nüßing überreicht. Damit soll den Referees gezeigt werden, wie groß die Wertschätzung für ihre Leistung ist. Außerdem versammelten sich beide Mannschaften und der Schiedsrichter, zu einem gemeinsamen Foto und hielten ein Banner, auf dem zu lesen war: „OHNE SCHIEDSRICHTER GEHT HIER NICHTS“. Initiator ist Jörg Brüggemann, Jugendgeschäftsführer bei Schwarz-Weiß Marienfeld: „Ich wollte, dass die Schiedsrichter mit einem guten Gefühl in die Partie gehen und zeigen, dass wir uns in Marienfeld ganz klar von solchen Vorfällen wie in Hessen distanzieren. Symbolisch dafür steht die Schokolade und das gemeinsame Bild“, erklärt Brüggemann. Der Marienfelder B-Jugend Trainer Simon Brickenkamp ergänzt: „Damit wollen wir ein Zeichen setzen, dass Gewalt auf dem Fußballplatz gar nicht geht und unseren Jungs auch klarmachen, welchen besonderen Job die Schiedsrichter bei einem Spiel machen.“ Damit aber nicht der Eindruck entstehen könnte, den Spielleiter beeinflussen zu wollen, fragte Brüggemann im Vorfeld beim nächsten Gegner Victoria Clarholz an, ob er sich beteiligen wolle. Trainer Kadir Ip zeigte sich begeistert: „Für mich eine super Idee. Wir haben natürlich sofort zugesagt.“ Schiedsrichter Juan de Cruz Pujades äußerte seine Begeisterung: „Ich war sehr überrascht, als die Mannschaftskapitäne vor dem Anpfiff zu mir gekommen sind, um sich bei mir beziehungsweise allen Schiedsrichtern im Kreis dafür zu bedanken. Eine sehr nette Anerkennung. Dadurch werden auch junge Menschen motiviert, Schiedsrichter zu werden.“ Das Spiel endete übrigens 3:2 für Marienfeld. Das Ergebnis wird am nächsten Wochenende keine Rolle mehr spielen, aber die Aktion und die Positionierungen beider Vereine mit Sicherheit schon.

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