Leserbrief: „Aufklärung (-s Kolumne) tut Not“

Leserbrief: „Aufklärung (-s Kolumne) tut Not“

Leserbrief von Johannes-Otto Wördemann

Überschrift: Aufklärung (-s Kolumne) tut Not

Meine lieben Mitbürger!

Ich als Neubürger war zunächst begeistert, eine Umgehungsstraße wird gebaut, toll man braucht nicht an der Hauptstraße warten, rechtsrum und mit 70 durchs Dorf, keine Ampel, die Rot anzeigen kann, die werden ja alle abgebaut, naja und der Schulweg ist sicherer. - Ein Wunschdenken vieler Bürger!

Aber wo gibt es hier im Dorf schöne Wege zum Fahrradfahren oder Spazierengehen? In Herzebrock: das Kloster-Ensemble, die Putz und den Boland, für die Südseite gibt es die Theodor-Körner-Straße - Feldweg.

Und in Clarholz: Die historische Klosteranlage, die Gräfte, der Blinden Busch und der Axtbach. Was für eine Natur, toll, dort ein Pferdehof, wo viele den Alltagsstress vergessen, daneben ein Erlebnishof für Kinder, hinterm Axtbach ein schöner moderner Hof mit netten Leuten (den hab ich vor 30 Jahren mit Futtermitteln beliefert ) und im Westen ein historischer Hof mit Mühle.

Dort hatte mein Vater vor 70 Jahren mit Pferdefuhrwerk Ziegelsteine geliefert, Tagestour 15 km. Zur Begrüßung kam die Pfanne mit Möpkenbrot auf den Tisch, jeder bekam eine Gabel. Wer viel Hunger hatte (und das hatte er), musste schnell essen.

HALLO WACH! Hier soll jetzt ein RIESENPROJEKT die Kulturlandschaft zerschneiden, nein nicht in Troglage wie die A33, sondern auf einem Damm und obendrüber eine moderne Brücke für Fledermäuse und ca. 3m+5m+3m Wände =11m hoch. Außerdem werden Hofzufahrten mit großen Umwegen durch Flächen, die wir zur Naherholung nutzen als Ersatzwege zur 3- spurigen Fernstraße zusätzlich unsere Restnatur zerschneiden. Wie viel Hektar Natur werden dafür vernichtet?

Kann bei der Klimaerwärmung der Deich vielleicht die Nordsee aufhalten?

Geschichten wiederholen sich nicht nur in Thüringen, auch hier vor Ort wollen die Lokalpolitiker gefallen und gehen bis jetzt noch den leichteren Weg. Uralte Planungsideen von vor 30 Jahren werden nicht überdacht beim Streben für Wohlstand fürs Dorf.

Viele unserer Mitbürger müssen lange und hart für Ihr Einkommen arbeiten, gestresst werden dann manche Ungeduldig in einem kleinen Stau vor der roten Ampel. Statt 5 Minuten. früher loszufahren, wünscht sich der genervte Autofahrer eine freie Schnellstraße. Aber Leute, wer nicht die Planung von diesem Riesenbauwerk, die genaue Streckenführung vor Ort begutachtet hat und nicht die gewaltig hohen Kosten dafür kennt, (es ist das Geld des kleinen Steuerzahlers, wahrscheinlich mehr als 120 Millionen Euro allein für Herzebrock-Clarholz und mindestens 10 Millionen für den dann erforderlichen Lärmschutz) derjenige sollte nicht diese schwachsinnige Forderung auf Kosten anderer Lebewesen stellen.

Diese Fernstraße rast an uns vorbei und hinterläßt allseits nur Lärm, Unfälle (stetiger Wechsel von zwei Spuren), Feinstaub und Zweckentfremdung der Natur- und Kulturlandschaft unserer Gemeinde. Bei einigen Fraktionsmitgliedern ist inzwischen Gedankenwandel da.

Liebe Lokalpolitiker,

macht mal eine Wanderung durch den Blindenbusch und lasst euch erklären, was Ihr kaputt machen wollt und bedenkt, dass auf der „alten B64" nur _15% _weniger Verkehr sein wird (siehe B68 Halle). Und vermutlich 20% mehr Querverkehr (Gildestr., Bahnhofstraße., Uthofstr.). Danach macht mal eine geheime Abstimmung.

Mit dem was Professor Heiner Mohnheim schon länger vermittelt , haben sich schon viele beschäftigt Und den Fehler des immer mehr und größer verstanden: Gemeinderat Beelen, Stadtrat Telgte: Nein zum Ausbau der B 64/ 51, Stadträte Rheda-WD, GT, BI: Nein zum Ausbau der B61 und BI: Jahnplatz Rückbau

Mit freundlichen Grüßen aus dem schönen Herzebrock-Clarholz

Johannes-Otto Wördemann

Leserbriefe müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen, die sich das Recht auf Kürzung vorbehält.

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