Quarantäne Maßnahmen bei Tönnies

Quarantäne Maßnahmen bei Tönnies

Corona-Ausbruch bei Tönnies: Quarantäne für sämtliche Beschäftigte des Konzerns – Konzernspitze eingeschlossen. Kreis Gütersloh fordert weitere Unterstützung an.

Der Kreis Gütersloh hat heute eine Allgemeinverfügung erlassen, mit der nun sämtliche Beschäftigte der Unternehmensgruppe Tönnies am Standort Rheda-Wiedenbrück unter Quarantäne gestellt sind – inklusive der Verwaltung, Management und der Konzernspitze. Sie stellt auch zusätzlich sämtliche Haushaltsangehörige der Beschäftigten mit unter Quarantäne. „Wir werden alles unternehmen, um einen weitreichenden Lockdown im Kreis Gütersloh zu verhindern. Leider müssen wir feststellen, dass die für das Personal in den Produktionsbereichen am 16. Juni erlassenen Quarantänen nicht von allen eingehalten wurden“, erläuterte Landrat Sven-Georg Adenauer diesen Schritt. Die Überprüfung der Quarantäne wird jetzt in Zusammenarbeit mit den örtlichen Ordnungsbehörden und mit weiteren auswärtigen Kräften deutlich verstärkt werden. Der Schlachthof wurde bereits am Dienstag, 16. Juni, geschlossen. Heute folgte der Lebensmittelbetrieb. Auch der Werksverkauf steht seit heute Mittag für die Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung. Die Zerlegebetriebe und der Versand werden morgen Abend geschlossen. Der Kreis hatte dem Unternehmen in den Produktionsbereichen noch eine so genannte Arbeitsquarantäne gestattet, um die zuletzt geschlachteten Tiere noch zu Lebensmitteln verarbeiten zu können. Dem Unternehmen werden ab morgen nur in eng begrenzten Bereichen eine Arbeitsquarantäne (wie der Personalverwaltung, Unternehmensführung, Technik) eröffnet sein. Arbeitsquarantäne bedeutet, dass die Betroffenen sich nur zu Hause, in den zugelassen Betriebsbereichen und unter Beachtung von Hygieneauflagen auf dem direkten Weg zur Arbeit und zurück aufhalten dürfen. Die Maßnahmen zu den weiteren Betriebsschließungen werden von Kreismitarbeitern, die dort unter anderem in der Fleischkontrolle tätig sind, begleitet und überwacht. So haben sie unter anderem Tore verplombt, Eingänge überwacht und Lkws kontrolliert. Die Schließungen umfassen einen Zeitraum von 14 Tagen.

Kreis Gütersloh fordert weitere Unterstützung an

Der Krisenstab des Kreises Gütersloh hat weitere auswärtige Unterstützung angefordert. So sollen insbesondere 20 Scouts der Bundeswehr den Kreis Gütersloh im Bereich des Kontaktmanagements unterstützen. Ein weiteres Hilfeersuchen wurde an das Land Nordrhein-Westfalen geschickt: Es wird geplant, mit einer großen Zahl von mobilen Teams die Unterkünfte aufzusuchen, Abstriche zu machen, medizinische Beratung und Betreuung zu gewährleisten und auch zu schauen, wer in den Unterkünften anzutreffen ist. Ein drittes Hilfeersuchen, dass bereits positiv beschieden worden ist, ging Richtung Polizei: Sie soll die Ordnungsbehörden der Kommunen bei der Quarantäneüberprüfung unterstützen. „Die oberste Priorität für den Kreis Gütersloh ist es, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen“, so Landrat Sven-Georg Adenauer. „Zudem sollen die Menschen, die sich mit dem Virus infiziert haben, die bestmögliche Unterstützung und Hilfe bekommen.“ Die ersten Soldaten der Bundeswehr haben am Freitag, den 19. Juni, ihre Arbeit aufgenommen. Sie unterstützten die erneute, umfassenden Reihentestungen des Kreises auf dem Gelände der Firma Tönnies. Adenauer: „Ich bin überaus dankbar für die logistische  Unterstützung der Bundeswehr und des Landes bei der Pandemiebekämpfung! Diese Maßnahme ist derzeit notwendig. Wir wollen alles tun, um den Virus einzudämmen.“ Bei den angeforderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern handelt es sich um medizinisch ausgebildetes Personal, ausgebildete Logistiker und Quarantänehelfer. Neben der Bundeswehr sind auch weitere Dolmetscher eingesetzt, um eventuelle Sprachbarrieren abzubauen. Aktuelle Zahlen findet Ihr hier: Status Quo: Coronavirus im Kreis Gütersloh

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