Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Gewalt in Beziehungen - wenden Sie sich an uns Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen. Jährlich ist am 25.11. der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Dies nimmt die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Gütersloh und der Club Soroptimist International Gütersloh, eine Organisation, die sich weltweit für Frauen und Frauenrechte einsetzt, zum Anlass, mit der Aktion Brötchentüte „Gewalt gegen Frauen kommt nicht in die Tüte!“ auf das Thema aufmerksam zu machen. “Häusliche körperliche, auch sexuelle Gewalt an Frauen und Kindern kommt in Zeiten von Corona wegen Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit oder Homeoffice und den damit verbundenen Belastungen nicht weniger, sondern häufiger vor“, erläutert Jutta Duffe, die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Herzebrock-Clarholz. Ab dem 25. November geben Bäckereien, die die Aktion unterstützen, bis zu 1000 besondere Brötchentüten heraus. Auf der Vorderseite der Tüten ist die Notrufnummer 08000116016 des bundesweiten Hilfetelefons aufgedruckt; auf der Rückseite befinden sich die beteiligten Anlaufstellen, die im Bedarfsfall kontaktiert werden können. Jutta Duffe wünscht sich mehr Sensibilität für das Thema:“ Wir können die Gewalt nicht verhindern, aber wir machen alle Bürgerinnen und Bürger auf die kreisweiten Hilfsangebote aufmerksam. Mit dieser Brötchentütenaktion bitte ich alle Menschen, in ihrem jeweiligen Umfeld mit offenen Augen durch diese eher schweren Zeiten zu gehen und eventuellen Auffälligkeiten nachzugehen“. Auch Bürgermeister Marco Diethelm begrüßt die Aktion: „Eine gute Idee für ein wichtiges Anliegen. Danke, dass fast alle Bäckereien in unserer Gemeinde dabei mitmachen.“ Im Jahr 2019 wurden bei der Polizei im Kreis Gütersloh über 400 Fälle von Gewalt in Beziehungen angezeigt. Überwiegend waren Frauen Opfer ihrer Partner. In nahezu allen Fällen kam es zu einem körperlichen Übergriff. Partnerschaftsgewalt zeigt sich in vielfältigen Formen. Der Gewaltbegriff ist vielschichtig: Es kann von Demütigungen, Beleidigungen, Erniedrigungen und Einschüchterungen bis hin zu Bedrohungen, physischen Misshandlungen, sexuellen Übergriffen und auch bis zu versuchten oder vollendeten Tötungen reichen. Oft schweigen die betroffenen Frauen aus Scham, Hilflosigkeit, Angst oder weil sie Schuldgefühle haben. Die Polizei kommt, wenn sie über den Polizeiruf 110 informiert wird. In vielen Fällen rufen die Opfer selber an. Oft melden auch Nachbarn oder Bekannte Gewalthandlungen, wenn sie solche hören oder davon erfahren. Beziehungen, in denen Gewalt gegen Frauen ausgeübt wird, unterliegen häufig einer Eigendynamik, die einem bestimmten Muster folgt. Typisch ist dabei, dass sich die Situation nach einem Übergriff zunächst beruhigt und der Täter sich entschuldigt, er später aber erneut gewalttätig wird. Oft werden mit der Zeit die Abstände zwischen den einzelnen Gewaltausbrüchen kürzer und die Schwere der Gewalt nimmt zu. Studien für Deutschland und Europa belegen, dass etwa ein Viertel aller Frauen in Deutschland irgendwann in ihrem Leben Opfer häuslicher Gewalt werden. Die Polizei hilft den Opfern. Nicht erst, wenn es zu einem Übergriff gekommen ist. Bei allen Fragen im Zusammenhang mit Beziehungsgewalt oder ersten Anzeichen dafür können sich Betroffene an Kriminalhauptkommissarin Ursula Rutschkowski und Kriminaloberkommissarin Kirstin Bernstein-Rivers wenden. Die Kriminalbeamtinnen arbeiten im Kommissariat für Prävention und Opferschutz. Die Beratung kann auf Wusch auch anonym stattfinden. Sowohl telefonisch als auch im direkten Gespräch. Aufgrund eines großen Hilfenetzwerks im Kreis Gütersloh können die Beamtinnen Hilfeleistungen anbieten und Wege aufzeigen, um den Gewaltkreislauf zu durchbrechen. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ steht betroffenen Frauen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zu allen Formen von Gewalt zur Seite. Unter der Rufnummer 08000 116 016 und über die Online-Beratung unter www.hilfetelefon.de können sich Betroffene aber auch Menschen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen sowie Fachkräfte beraten lassen – anonym, kostenlos, barrierefrei und in 17 Fremdsprachen.

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