1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Interessengemeinschaft der Gästeführer Herzebrock-Clarholz beteiligt sich an „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ Führungen in Planung

Jüdische Geschichte gibt es in ganz Deutschland und auch in der Gemeinde Herzebrock-Clarholz. Die Interessengemeinschaft der Gästeführer Herzebrock-Clarholz möchte alle Mitbürgerinnen und Mitbürger einladen, bei Führungen miteinander ins Gespräch zu kommen.

Am 20. Juni und am 14. November könnten, sofern die Corona-Pandemie es zulässt, Rundgänge zum Thema „Orte jüdischen Lebens“ im Ortsteil Herzebrock stattfinden. Die Planungen dazu laufen bereits. Die Touren sind eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert.

Hintergrund ist, dass der römische Kaiser Konstantin am 11. Dezember 321 ein Edikt erließ. Dieses Gesetz besagte, dass Juden städtische Ämter in den Kurien, den römischen Stadträten, bekleiden durften und sollten. Das Edikt Konstantins, das in einer Abschrift in der Bibliothek des Vatikans aufbewahrt wird, ist somit das früheste schriftliche Zeugnis über jüdisches Leben in Mittel- und Nordeuropa. Es belegt, dass jüdische Gemeinden bereits seit der Spätantike wichtiger integrativer Bestandteil der europäischen Kultur sind. Im Jahr 2021 leben Jüdinnen und Juden also nachweislich seit mindestens 1700 Jahren auf dem Territorium des heutigen Deutschlands.

„Wir freuen uns sehr über den Beitrag der Interessengemeinschaft der Gästeführer in Herzebrock-Clarholz“, würdigt Andrei Kovacs, der leitende Geschäftsführer aus Köln, den Beitrag aus Herzebrock-Clarholz als „Bereicherung des Festjahres“. Dieses lebe von der starken regionalen Verankerung in ganz Deutschland, unterstreicht die Generalsekretärin des Vereins 321, Sylvia Löhrmann. „Das Judentum ist konstitutiv für Deutschland. Das wird mit diesem Projekt veranschaulicht und trägt dazu bei, möglichst viele Menschen konkret anzusprechen.“

„Das Thema liegt uns am Herzen. Mit unserer Teilnahme am bundesweiten Festjahr möchten wir unseren Beitrag leisten, insbesondere die historische Komponente an wahrhaftigen Begebenheiten aus dem Ort begreifbar zu machen“, ergänzt die Vorsitzende der Interessengemeinschaft der Gästeführer in Herzebrock-Clarholz, Christina Ruberg.

Im Festjahr #2021JLID koordiniert der Verein 321 mit großer Unterstützung des Bundes, verschiedener Bundesländer und Kommunen sowie aus der Zivilgesellschaft bundesweit rund 1000 Aktionen und Kulturevents, die dazu beitragen sollen, kulturelle, politische und interreligiöse Debatten innerhalb der Gesellschaft anzustoßen und deutliche Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.gästeführer-herzebrock-clarholz.de.

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